Einer damaligen Tradition entsprechend, die der Förderung und Bildung des Vereinswesens gewichtige Bedeutung zuordnete, kam es zur Gründung des „Vereins der Gast- und Schankwirte für Nauen und Umgebung“, dessen Vorsitzender 1932 der Gastwirt Paul Lehnick war.
In diesem Zusammenhang ist der Hinweis angebracht, dass Nauen in jener Zeit fast 80 Vereine und Vereinigungen besaß, und das bei 11000 Einwohnern.

So manche Gaststätte ist seitdem durch Abbruch oder Auflösung aus dem Stadtbild verschwunden, und so wird sich nur noch die ältere Generation an die „Opiumhöhle“ (Lindemannsgasse 10-11), an „Trudel-Franz“ (Franz Schneider) oder an den zwielichtigen Ruf der „Damenkneipe“ (Dammstr.25) erinnern.

Zu den ältesten, bis in die heutige Zeit erhaltenen Gaststätten kann man den „Volksgarten“ heutiges Steakhouse „Casa Toro Negro“ rechnen, denn parallel zu den Arbeiten des 1930 vollendeten Baues der Berlin- Hamburger- Chaussee ließ der Nauener Kaufmann Kerkow einen „Gasthof zur Stadt Hamburg“ mit anschließendem Gebäudekomplex für eine Poststation errichten. Von dieser Station ist lediglich das Haus Berliner Straße 5 (Zion) übrig geblieben.

Einem Modetrend entsprechend erfolgte später eine Umbenennung in „Hotel de Hambourg“ und schließlich zu dem bereits bekannten „Hamburger Hof“. Als letzter Privatpächter ist Fritz Waldemate zu verzeichnen. Nach der 1959 vollendeten Generalinstandsetzung wurde diese Gaststätte am 4. Juli 1959 als HOG „Volksgarten“ neu eröffnet.

  1. Nauener Waldschänke (Albert Mielitz) Brieselanger Chaussee
  2. Weinberg (Wilhelm Ganschow) Graf-Arco-Straße 144
  3. Strandgarten (Heinrich Kraak) Graf-Arco-Straße 35
  4. Schützenhaus (Hermann Krüger) Graf-Arco-Straße 3
  5. Bürgerkeller (Hans Ritzhaupt) Dammstraße 24
  6. Bahnhofswirtschaft (Kurt Girod) Bahnhofsgebäude
  7. Bahnhofshotel (Bruno Kleinfeldt) Dammstraße 25
  8. Funkenturm (Paul Schulz) Dammstraße 26
  9. Hotel Stadt Nauen (Stanislaus Malinowski) Dammstraße 12a
  10. Hotel Schweizerhaus (Otto Hansmann) Dammstraße 10
  11. Zur Post (Robert Hansmann) Dammstraße 43
  12. Cafe Korn (Hermann Korn) Dammstraße 45
  13. Restaurant Stackebrandt (Ernst Stackebrandt) Baderstraße 2
  14. Kindl- Klause (Franz Schneider) Marktstraße 16
  15. Gasthof Deutsches Haus (Carl Schaper) Marktstraße 10
  16. Zu den Linden (Otto Dormann) Marktstraße 21
  17. Cafe Giese (Otto Giese) Marktstraße 3
  18. Zum Stern (Paul Lehnick) Marktstraße 2
  19. Cafe Kämmer (Bruno Kämmer) Mittelstraße 17
  20. Restaurant Grau (Emil Grau) Lindenstraße 19
  21. Zum alten Zieten (Max Hansmann) Lindengasse 10-11
  22. Hotel zum Landhaus (Wilhelm Anton) Mittelstraße 5
  23. Hotel Berliner Hof (Hermann Krause) Potsdamer Straße 54 (heute Goethestraße)
  24. Restaurant Liere (Gottfried Liere) Potsdamer Straße 9 (heute Goethestraße)
  25. Cafe Puhlmann (Wilhelm Puhlmann) Potsdamer Straße 7 (heute Goethestraße)
  26. Restaurant Naetebus (Karl Naetebus) Hamburger Straße 5
  27. Volksgarten (Ernst Beyersdorf) Hamburger Straße 34
  28. Hotel Ratskeller (Paul Demuth) Hamburger Straße 2
  29. Hotel Hamburger Hof (Kurt Fernau) Berliner Straße 1
  30. Cafe Miericke (August Miericke) Berliner Straße 8
  31. Restaurant Kublank (Hermann Kublank) Mittelstraße 44
  32. Kurgarten (Georg Eichler) Friedrichstraße 7 (heute Paul-Jerchel-Straße)
  33. Behrends Bierhellen (August Behrend) Berliner Straße 47
  34. Zur Weintraube (Fritz Dominick) Berliner Straße 66
  35. Restaurant Wienert (Wilhelm Wienert) Feldstraße 35
  36. Restaurant Stamer (Wilhelm Stamer) Gartenstraße 44
  37. Restaurant Schüler (Ernst Schüler) Gartenstraße 7o

Quelle: Aufzeichnungen Fritz Warncke († 2017)