Funkstadt Nauen

Eine Stadt mit Geschichte

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Die Katastrophe in Nauen

9. Teil aus der Reihe „Die Eisenbahn in und um Nauen

Deutschland im April 1945. Die Schlacht um Berlin war in vollem Gange und der 2. Weltkrieg näherte sich seinem Ende. Zu diesem Zeitpunkt waren die Fernbahnhöfe im Berliner Stadtgebiet weitestgehend zerstört und kein Zug konnte die Reichshauptstadt mehr verlassen. Deshalb gewann der immer noch voll funktionsfähige Bahnhof Nauen als Eisenbahnknotenpunkt westlich Berlins strategisch stark an Bedeutung, was gleichzeitig sein Verhängnis wurde. Bei der letzten großen Angriffsserie von militärischer Bedeutung stand bei der 8. US Air Force neben den Verschiebebahnhöfen Wustermark und Seddin auch der Bahnhof Nauen auf der Abwurfliste.

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Der große Umbau vom Bahnhof Nauen

8. Teil aus der Reihe „Die Eisenbahn in und um Nauen

Bahnhof Nauen mit Omnibus um 1930
Bahnhof Nauen mit Omnibus um 1930

Bis zum Jahr 1915 entwickelte sich der Bahnhof Nauen immer mehr zum Eisenbahnknotenpunkt im Osthavelland. Der Personen- und Güterverkehr nahm zu und verursachte an der durch Schranken gesicherten niveaugleichen Kreuzung mit der Dammstraße direkt im Bahnhofsbereich unerträgliche Behinderungen für den Straßenverkehr. Es wurde daher die Höherlegung des Staatsbahnhofs (bei gleichzeitiger Erweiterung) beschlossen. In den Jahren 1912 bis 1917 führte man umfangreiche Dammaufschüttungen über einen Bereich von etwa 2.600 m unter Aufrechterhaltung des Bahnbetriebs durch, so dass ab 1918 ein kreuzungsfreier Betrieb über die Dammstraße möglich wurde. Die Sandmassen transportierte eine Lorenbahn aus den Rollbergen heran. Für diese Arbeiten wurden auch französische Kriegsgefangene eingesetzt.

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Mit der stillen Pauline von Nauen nach Rathenow

7. Teil aus der Reihe „Die Eisenbahn in und um Nauen

Streckenplan der RSN
Streckenplan der RSN

Die Initiative für eine Eisenbahnverbindung von Rathenow nach Nauen kam vom damaligen Kreis Westhavelland. Allerdings hatte man bei den ersten Planungen nicht die benachbarte Kreisstadt Nauen im Visier, sondern mehr die Verbindung zwischen der Lehrter Bahn in Rathenow mit der Hamburger Bahn in Paulinenaue. Der preußische Minister für öffentliche Arbeiten war aber lediglich bereit, eine schmalspurige Kleinbahn zu unterstützen. Es war sogar von einer 600-mm-Spurweite die Rede! Diese hätte aber keine Provinzbeihilfe der Mark Brandenburg bekommen und somit stimmte der Kreisausschuss in Rathenow im September 1897 dem Bau einer 750-mm-Schmalspurbahn zu. Zur Erschließung des Gutshofes in Pessin war eine Stichbahn ab Senzke vorgesehen.

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Nauen – Oranienburg – nördliche Umgehungsbahn

6. Teil aus der Reihe „Die Eisenbahn in und um Nauen

Noerdliche Umgehungsbahn Streckenkarte
Nördliche Umgehungsbahn Streckenkarte

Seit 1908 war die Umgehungsbahn von Jüterbog über Treuenbrietzen, Wildpark bei Potsdam bis Nauen komplett in Betrieb (siehe auch Kapitel 4). Sie war ein voller Erfolg und deshalb bewilligte der Landrat im Jahr 1910 weitere Gelder zur nördlichen Fortführung der Umgehungsbahn von Nauen über Kienberg, Börnicke, Flatow, Kremmen (mit Anschluss an die Kremmener und Ruppiner Eisenbahn), Germendorf, Eden nach Oranienburg (mit Anschluss an die Nordbahn). Im Jahre 1912 begannen der Bauarbeiten, die einige Monate nach Beginn des I. Weltkrieges beendet waren. Die 38,15 km lange Strecke wurde zwar als zweigleisige Hauptbahn projektiert und geplant, die Inbetriebnahme erfolgte aber nur als eingleisige Nebenbahn am 02.11.1914 für den Güterverkehr und am 01.04.1915 auch für den Personenverkehr. Dabei blieb es auch.

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Nauen – Wildpark – Umgehungsbahn

5. Teil aus der Reihe „Die Eisenbahn in und um Nauen

Wie im Kapitel 3.1. bereits erwähnt bestand 1898 der Plan, die Strecke der Osthavelländischen Kreisbahnen von Ketzin über Paretz, Falkenrehde, Satzkorn und Bornim bis nach Wildpark an die Berlin-Magdeburger Bahn zu verlängern. Dieser Entwurf wurde jedoch von der Kleinbahn-Aufsichtsbehörde abgelehnt. Die Gespräche darüber führten jedoch erfreulicherweise zu einem anderen Ergebnis – der Staatsbahnstrecke Nauen – Wildpark, die am 01.09.1902 eröffnet wurde. Diese führte über die Stationen Bredow, Wustermark (Anschluß an die Lehrter Bahn), Priort, Satzkorn, Marquardt, Bornim-Grube und Golm bis nach Wildpark (heute Potsdam Park Sanssouci) mit Anschluss an die Magdeburger Bahn. Im Volksmund wurde sie lange Zeit auch Rutschbahn genannt. Diese Bezeichnung kam daher, weil es bei den Bauarbeiten zwischen Nauen und Bredow nach einem Gewitterregen zu einem großen Dammrutsch kam.

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Von Nauen nach Velten mit der Töpferbahn

4. Teil aus der Reihe „Die Eisenbahn in und um Nauen

Auf Rechnung des Kreises Osthavelland, der Provinz Brandenburg und des Preußischen Staates erbaute und betrieb die OHKB eine weitere Kleinbahnstrecke, die sie 1924 aufkaufte. Es handelte sich um die von Nauen in östlicher Richtung führende 25,6 Kilometer lange Strecke in die Töpferstadt Velten, weshalb sie auch im Volksmund Töpferbahn genannt wurde. Ab dem am 1. Oktober 1904 nahm sie ihren Betrieb auf und fuhr über die Stationen Nauen Ludwig-Jahn-Straße, Nauen Stadtforst, Paaren im Glien, Perwenitz, Pausin, Wansdorf, Bötzow (hier bestand ab 1909 Anschluss nach Spandau mit der Bötzowbahn) und Marwitz bis nach Velten (Mark), wo sie die von der Preußischen Staatsbahn betriebene Strecke Berlin–Kremmen (Kremmener Bahn) erreichte.

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Die Kleinbahnen

3. Teil aus der Reihe „Die Eisenbahn in und um Nauen

Nauen Kleinbahnhof Bahnsteig
Kleinbahnbahnhof Bahnsteig

Bereits vor Inkrafttreten des Preußischen Kleinbahngesetzes im Juli 1892 beschlossen der Landkreis Osthavelland, die Gemeinden Nauen und Ketzin, die Zuckerfabrik Nauen und andere Privatunternehmer, das Kreisgebiet mit Eisenbahnstrecken in der Fläche zu erschließen. Zu diesem Zweck wurde am 17.08.1892 die Osthavelländische Kreisbahn A.G. (OHKB) gegründet. Zu ihren Gründungsmitgliedern gehörte übrigens auch der Stadtrat und Zigarrenfabrikant Ringewaldt aus Nauen!

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Der Ursprungs-Bahnhof in Nauen

Teil 2 aus der Reihe „Die Eisenbahn in und um Nauen

Bahnhof Nauen um 1900
Bahnhof Nauen um 1900

Projektierung und Bauausführung der gesamten Strecke Berlin – Hamburg lagen im Wesentlichen in den Händen des Baumeisters Friedrich Neuhaus. Er realisierte nicht nur die Trassenführung, sondern schuf auch 24 Bahnhöfe und weitere Bahnbauten in einem überzeugend einheitlichen spätklassizistischen Stil. Diese Gebäude hatten eine landschaftlich prägende Wirkung. Aus ihrer Umgebung stachen die Bauten dadurch hervor, dass sie in hellem Putz ausgeführt wurden und nicht in der regional üblichen Backsteinarchitektur, wie sie sich oft an den Nebengebäuden der Bahn wiederfand. Einige davon kann man noch nach fast 175 Jahren am Zugfenster vorbeihuschen sehen, teils restauriert und teils dem Verfall Preis gegeben. Nur Nauen verlor sein Empfangsgebäude in den letzten Tagen des 2. Weltkriegs und wartet bis heute auf einen ebenbürtigen Ersatz.

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Die Eisenbahn in und um Nauen

Teil 1 unserer Reihe zur Entwicklung des Bahnverkehrs in Nauen

Als Nauen im Jahr 1826 zur Kreisstadt des 10 Jahre zuvor neu gebildeten Kreises Osthavelland ernannt wurde, erwachte die kleine Ackerbürgerstadt aus ihrem Dornröschenschlaf. Obwohl ihr schon im Jahre 1292 das Stadtrecht verliehen wurde und sie strategisch günstig am einzigen Übergang durch das Havelländische Luch lag, führten die bedeutenden Heer- und Postwege Berlin-Fehrbellin-Hamburg und Berlin-Brandenburg-Magdeburg an Nauen weiträumig vorbei. Das änderte sich nun schlagartig!

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Nauens schwerste Stunden

Beim Bombenangriff auf Nauen 20. April 1945 kurz vor 10.00 Uhr war der Bahnhof Nauen das Ziel anglo-amerikanischer Bomber. Die bis dahin vom Bombenkrieg weitestgehend verschont gebliebene Kreisstadt im Osthavelland erlebte ihren schwärzesten Tag. Zum Verhängnis wurde ihr, daß der Bahnhof als Eisenbahnknotenpunkt westlich Berlins noch intakt war und ausserdem auch noch Militärzüge auf den Gleisen standen.

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